Piercing Infos

Nachdem man sich entschieden hat, sich piercen zu lassen sollte man zu allererst auf einige grundlegende Sachen achten: Vor allem und am allerwichtigsten ist es, dass man sich bei seinem Piercer gut und sicher aufgehoben fühlt.

Jemanden der einen inkompetenten oder dilettantischen Eindruck macht, sollte man nicht an sein teuerstes Hab und Gut, seinen Körper, lassen. Wichtig ist es auch noch darauf zu achten, dass das Piercing nach allgemein hygienischen Richtlinien durchgeführt wird, was soviel heißt, dass der Schmuck steril und aus geeignetem Material sein muss und eine sterile (Einmal-)nadel genutzt wird.

Auch eine anfängliche Desinfektion ist wichtig. Weiterhin sollte der Piercer einen ausführlich und verständlich aufgeklärt haben, wie die Pflege und Handhabung des Piercings später sind, und wie eventuelle Risiken und Komplikationen aussehen würden. . Und auch wenn man ein Piercing unbedingt haben will, nicht immer erlaubt es einem die Anatomie des Körpers unbegrenzt irgendwo Schmuck anzubringen, so ist auch mal möglich, dass ein Piercer ein Piercing nicht ausführen kann.

Piercings am Ohrknorpel

Am Ohrknorpel bieten sich viele Möglichkeiten ein Piercing anzubringen, die bekanntesten sind wohl das Helix-Piercing (oberer und unterer Ohrknorpel) und das Tragus-Piercing (das Knorpelstück direkt vor dem Gehörgang). Als weitere Möglichkeiten bieten sich noch das Industrial-Piercing (zwei verbundene Helix), das Conch-Piercing (in der Ohrmuschel) und das Rook-Piercing (durch die Falte in der Ohrmuschel). Diese Piercing brauchen in der Abheilung bis zu einem halben Jahr, die lange Zeit ist darin begründet, dass der Knorpel nur von umliegenden Strukturen versorgt wird und keine eigenen Blutgeffässe hat. Die Pflege eines Ohrknorpel-Piercings verlangt viel Sorgfalt und Geduld. So darf man für vier Wochen keine geschlossenen, sanitären Anlagen nutzen, wie auch kein Solarium oder Sonnenbaden. Auch Haarstyling/-pflegeprodukte sind unbedingt davon fernzuhalten. Das Piercing ist am Anfang sehr druckempfindlich, weshalb auch vom Schlafen auf der betroffenen Seite abzuraten ist. Dafür bieten sich am Ohr aber ungemein viele und reizvolle Möglichkeiten Dekoratives entstehen zu lassen.

Brustwarzenpiercing

Das Brustwarzen-Piercing ist eine reizvolle Art die eigenen Reize zu unterstreichen. Horizontal oder vertikal können durch die Brustwarzen Stäbe oder Ringe angebracht werden. In der Abheilung verlangt auch das Nipple-Piercing einen vierwöchigen Verzicht auf sanitäre Anlagen, die Abheilung dauert bis zu acht Wochen. Mit einem Brustwarzen-Piercing kann es zu einer Dauer-Erigierung der Brustwarzen kommen, generell sehen diese auch etwas größer aus. Bei der Frau ist darauf zu achten, dass im Falle einer Schwangerschaft (egal ob hinterher gestillt wird oder nicht) das Piercing aufgrund des Milcheinschusses entfernt werden muss, bis abgestillt ist. Dem Stillen selber steht durch ein einfaches Brustwarzen-Piercing nichts im Wege.

Oberflächliche Piercings im Gesichtsbereich

Die bekanntesten Piercings dieser Kategorie sind wohl das Nasen-Piercing und das Augenbrauen-Piercing. Ausgefallenere Variationen sind das vertikale Augenbrauenpiercing, das Bridge-Piercing (in der Falte der Nasenwurzel quer gestochen) und das Septum-Piercing (im Nasenseptum nahe der Nasenspitze). Generell gilt bei all diesen Piercings, dass während der Abheilzeit auf Kosmetikprodukte zu versichten ist, auch hier muss für einige Zeit auf den Besuch von sanitären Einrichtungen und Solarien verzichtet werden. Im Falle des Nasenpiercings ist in der ersten Woche geraten nachts ein Pflaster zu tragen, da dieses im Heilungsverlauf das Jucken anfängt und man es nicht aus Versehen im Schlaf auskratzen sollte.

Intimpiercing

Der weibliche Intimbereich lässt sich vielfach und reizvoll verzieren. Kann man ein Klitorisvorhaut-Piercing (Hood) sowohl vertikal als auch horizontal anbringen, so bieten auch die Schamlippen einige Möglichkeiten, meist kann man auch den Schamhügel (Christina) piercen. Diese Piercing heilen innerhalb von zwei Wochen ab, erfordern für die Abheilzeit natürlich auch Desinfektion, und den Verzicht auf ungeschützten sowie Oralsex und den Besuch sanitärer Einrichtungen. Danach hat dieses Piercing aber nicht nur dekorativen Wert.

Piercings am und im Mund

Auch im Mundbereich bieten sich vielfältige Möglichkeiten Piercings zu setzen. Einer der beliebtesten Variationen ist das Zungen-Piercing, auch Piercings im Lippenbereich (wie das Labret an der Unterlippe, das Madonna an der Oberlippe oder das Medusa mittig in der Oberlippe) werden zusehends attraktiver. Weitere Piercings sind dort im Lippenbändchen oder im Unterzungenband machbar. Generell verheilen Piercings in der Mundschleimhaut (bei guter Pflege) innerhalb von zwei Wochen, nur an der Lippe braucht die Abheilung der oberflächlichen Haut bis zu 8 Wochen – hier muss man auch wieder für 4 Wochen auf sanitäre Einrichtungen, Solarium und Kosmetikprodukte verzichten.

Die Pflege im Mund ist etwas aufwendiger, so muss man für eine Woche auf rohe Milchprodukte, Bier, Sekt, Tabakkonsum und Kontakt mit Körpersekreten verzichten; auch der Verzehr von zu heißen, scharfen oder sauren Sachen ist unangenehm. Zur Desinfektion sollte mindestens zweimal täglich eine antibakterielle Mundspülung angewandt werden. Beim Zungenpiercing ist es zusätzlich wegen einer möglichen Schwellung nötig die ersten Tage mit Eiswürfeln zu kühlen.

Bauchnabelpiercing

Sie beliebtesten Piercings überhaupt, zumindest bei der Weiblichkeit. Der Schmuck wird in der Falte oberhalb des Bauchnabels angebracht, in selteneren Fällen auch mal in der unteren oder seitlich. Auch wenn sich das Piercing harmlos anhört, so dauert die Abheilung doch bis zu drei Monaten, da es konstant Reibung, Druck und Spannung ausgesetzt ist. Auch hier ist eine sorgfältige Pflege essentiell. Wie bei oberflächlichen Piercings üblich muss man auf den Besuch von sanitären Einrichtungen und Solarium für mindestens vier Wochen verzichten, auch auf den Bauch schlafen ist nach dem Stechen erstmal tabu. Für dieses Piercing gibt es den meisten und auch ausgefallensten Schmuck.